Ein Tag der Mahnung, ein Tag des Auftrags an die Zukunft – der 8. Mai muss Feiertag werden.
Heute am 8. Mai feiern Antifaschist*innen in ganz Deutschland den Jahrestag der Befreiung vor 79 Jahren. An diesem Tag erinnern wir an die mehr als 55 Millionen Opfer des deutschen Faschismus und danken den Befreier*innen: den Alliierten, Partisan*innen und den deutschen Widerstandskämpfer*innen.
Pressemitteilung: Vereinigung fordert Zusammenhalt aller Antifaschist*innen und Verbot der AfD
„Aus der historischen Erfahrung heraus, dass die fortschrittlichen Kräfte in diesem Land versagt hatten, den Faschismus zu verhindern, weil sie nicht zusammenfanden, folgt für uns die Pflicht, stets um die Einheit aller Antifaschist*innen zu ringen.“
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA) lädt am 1. und 2. Juni zum 8. Bundeskongress nach Halle. Unter dem Motto Menschenwürde verteidigen – AfD-Verbot jetzt!“ kommen mehr als 250 Delegierte aus 100 Städten und Gemeinden im „Volkspark“ zusammen.
Der Leitantrag der VVN-BdA für den Bundeskongress 2024
1. Das Selbstverständnis der VVN-BdA:
Die gemeinsame Grundlage unserer Arbeit bildet seit fast 80 Jahren das politische Vermächtnis der Frauen und Männer aus Widerstand und Verfolgung, wie es sich insbesondere im Schwur der Häftlinge von Buchenwald nach ihrer Selbstbefreiung ausdrückte: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel“. Dieses Vermächtnis halten wir mit unserem politischen Handeln lebendig. Ihren Zukunftsentwurf Antifaschismus formulierten Antifaschist*innen aus der ehemaligen DDR im Jahr 1990 unter der Losung: „Antifaschismus ist Humanismus in Aktion“.
Mit dem „nationalen Veteranentag“ soll die „Zeitenwende“ sichtbar gefeiert werden – ohne uns!
Mit den Stimmen der „Ampel“ und der CDU hat der Bundestag nun einen „nationalen Veteranentag“ beschlossen, mit dem der besondere Einsatz des Personals in Uniform gewürdigt werden soll: Künftig soll jedes Jahr am oder um den 15. Juni in der Nähe des Reichstags mit einem „Volksfest“ das Militär gefeiert werden. Geht’s noch geschmackloser?
VVN-BdA fordert bei den Protesten zum Prozessauftakt gegen Höcke in Halle ein AfD-Verbot
Vergangenen Donnerstag, am 18.04., startete der Prozess gegen Björn Höcke, bei dem er sich wegen Gebrauch einer SA-Losung vor Gericht verantworten muss. Zum Protest gegen Höcke und die AfD, zu dem das Bündnis „Halle gegen Rechts“ aufgerufen hatte, kamen mehrere hundert Antifaschist*innen vor dem halleschen Justizzentrum zusammen.
Anfang des Jahres protestierten Millionen gegen die AfD und andere extrem Rechte – jetzt steht der heimliche AfD-Chef Björn Höcke vor Gericht.
Er hatte im sachsen-anhaltinischen Merseburg die SA-Parole „Alles für Deutschland!“ ausgegeben. Nun muss er sich vor dem Landgericht Halle (Saale) wegen des „Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen“ verantworten.
Wir als Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen wissen: Höcke ist ein Nazi! Und Nazis macht man den Prozess!
Mit vielen anderen trauern wir um den Buchenwald-Überlebenden Stefan Jerzy Zweig, der im Alter von 83 Jahren gestorben ist. Zweig wurde als „Buchenwaldkind“ bekannt, der berühmte, mehrfach verfilmte Roman von Bruno Apitz, „Nackt unter Wölfen“, beruht auf seiner Geschichte.
Köln/Hannover. Mit einer ganzseitigen Anzeige in der „Jungen Freiheit“ wirbt die PI Kapitalanlage GmbH aus Köln für ihren „Kapitaltag“ am 19.April in Hannover. Geschäftsführer der Firma ist der Ökonom Prof. Dr. Max Otte. Otte war 2022 Kandidat der AfD für das Amt des Bundespräsidenten. Der „Kapitaltag“ in Hannover steht unter dem Motto „Vermögensschutz in Krisenzeiten“ und wird als „Spitzenveranstaltung für Privatanleger“ mit acht Experten beworben. Neben Prof. Dr. Max Otte wird u.a. Dr. Markus Krall als Referent angekündigt. Krall ist Mitbegründer der „Atlas Initiative“. Diese versteht sich u.a. als „ordo-liberal und wertkonservativ“, will die „staatliche Regulierungs- und Interventionswut“ zurückdrängen und das „Recht auf Privateigentum“ verteidigen. Ihr gehören derzeit 4000 Mitglieder in 100 Sektionen im deutschsprachigen Raum an. Ein weiterer Referent ist Prof. Dr. Stefan Homburg. Der Finanzwissenschaftler war bis 2021 Direktor des Instituts für Öffentliche Finanzen der Leibniz Universität Hannover. Auf dem Bundesparteitag der AfD 2015 in Bremen hielt Homburg eine Rede zum Thema „Reform der Einkommenssteuer“. Während der Corona-Pandemie nahm Homburg an Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen teil. Am 9.Mai 2020 war er Redner auf einer Demonstration in Stuttgart, auf der auch Ken Jebsen auftrat. Die Tickets für den „Kapitaltag“ kosten zwischen 97 und 997 Euro. Ein genauer Veranstaltungsort ist derzeit nicht bekannt (hma).